Donnerstag, 26. Juli 2012

Wohnst du noch oder lebst du schon?


Die Wohnungssuche von Deutschland aus gestaltete sich etwas schwierig und so waren wir eigentlich froh, für die drei Monate zwei Zimmer im „Hippo Hide Backpackers“ bekommen zu haben – und das zu einem noch annehmbaren Preis (wobei man dafür in Deutschland ein komplettes WG-Zimmer bekommen würde und nicht ein halbes Doppelzimmer).
Auf den ersten Blick schien dann auch alles ganz in Ordnung: Das Grundstück ist schön angelegt, es gibt einen Pool und für ein Hostel ist es auch echt sauber – für ein paar Nächte ist hier nichts auszusetzen.







Will man aber für drei Monate bleiben, so fallen einige Mängel doch stärker ins Gewicht: Das Hippo Hide liegt in Overport, auf dem höchsten Berg Durbans. Morgens geht es zwar zur Uni nur den steilen Berg runter, doch auch das dauert schon eine gute halbe Stunde – der Aufstieg nachmittags dann entsprechend länger. Ganz weit ab vom Schuss fühlt man sich ab Einbruch der Dunkelheit (zwischen halb 6 und 6), denn ohne Taxi ist dann gar nichts mehr erreichbar. Seit unserem Einzug hat das Internet insgesamt außerdem gefühlt ganze drei Minuten funktioniert und ich fürchte, das wird sich so schnell auch nicht ändern. Und das Internet ist nicht das Einzige, das nicht funktioniert, genauso verhält es sich mit Mischbatterien (lieber kochend heiß oder eiskalt duschen?) und Herdplatten (Nudeln kochen in zwei Stunden). Was allerdings hervorragend funktioniert, ist Lüften – die Fenster gehen nämlich gar nicht zu. Tagsüber ist es hier zwar relativ warm, obwohl wir gerade Winter haben, doch nachts wird es schon empfindlich kalt, sodass man teilweise auch dick eingemummelt und mit Fleecejacke immer noch friert.



Dass wir diese Wohnsituation nicht drei Monate lang mitmachen wollen, war uns schon nach einigen Tagen klar – und haben uns auf die Suche nach etwas anderem begeben. Mit dem hiesigen Preisniveau für Kurzzeitmieten hatten wir ziemlich zu kämpfen, aber letztendlich haben wir etwas gefunden: Am 1. August wird umgezogen in die Botany Bay Lodge :) Dort zahlen wir zwar noch etwas mehr für ein halbes Doppelzimmer als im Hippo Hide, haben aber dafür pro Zimmer ein eigenes Bad (in dem man wohl auch bei normalen Wassertemperaturen duschen kann); kostenloses Internet und Wäscheservice; eine Küche, die man sich nur noch mit max. zwei weiteren Mitbewohnern teilen muss; einen Pool mit Lounge-Area und – das Bergsteigen hat auch ein Ende – drei Minuten zu Fuß zur Uni! Direkt gegenüber liegt außerdem noch der Botanische Garten, der sich perfekt zum Joggen eignet; der gute Bäcker ist nur fünf Minuten entfernt; Wasserkanister müssen nicht mehr den Berg hochgeschleppt werden, denn der Supermarkt ist auf ebenem Wege erreichbar und auch zur Innenstadt und zur Florida Road (Nachtleben) haben wir es jetzt nicht mehr so weit.

Wir zählen also schon die Tage bis zum Umzug und um das Ganze noch etwas zu verkürzen, haben wir für dieses Wochenende unseren ersten „road trip“ geplant: Morgen geht es nach der Uni los Richtung Pietermaritzburg und zu drei kleineren Safari Parks – es warten die ersten wilden Tiere auf uns :)

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